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Wieviel Improvisation erträgst du?

Wie gehst du mit andauernder Ungewissheit um? Wieviel Planung brauchst du und wieviel Improvisation erträgst du? Erfordert es eine Menge Energie von dir, wenn die Komplexität scheinbar in allen möglichen Lebensbereichen nur noch zunimmt? Wir Menschen wünschen uns möglichst hohe Freiheitsgrade in unserem Leben. Geraten unsere Lebensumstände zu stark in Bewegung, droht unsere Kontrolle und die Selbstbestimmung verloren zu gehen.

📷 Jennifer Letuperisa Andersen, unsplash.com


Volatile, unsichere, komplexe und mehrdeutige Bedingungen (VUCA = Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) machen weder im Geschäfts- noch im Privatleben halt. Erfahrungen, Glaubenssätze und Paradigmen geraten auf den Prüfstand. Für viele gibt es nicht mehr den einen Weg oder die allgemeingültige Wahrheit. Individualität und Ko-Kreation lösen Standards ab. Umgang mit Dynamik anstelle linearen Denkens und Handeln sind gefragt. Woran erkennen wir das?

Volatilität.

Wir leben in einer Welt, die sich ständig verändert, instabiler wird und in der kleine oder gravierende Veränderungen unvorhersehbarer werden – und zwar immer drastischer und immer schneller. Ereignisse verlaufen völlig unerwartet und das Verstehen von Ursache und Wirkung wird mitunter unmöglich. Der hohe Rhythmus verursacht den Wunsch, sich kurzfristig, möglichst optimal auf die aktuelle Situation einstellen zu wollen. Deshalb vermeiden wir es immer stärker uns grundsätzlich festzulegen.

Ungewissheit. Unsicherheit.

Vorhersehbarkeit und Berechenbarkeit von Ereignissen nehmen rapide ab, Prognosen und Erfahrungen aus der Vergangenheit als Grundlage für die Gestaltung von Zukunft verlieren ihre Gültigkeit und Relevanz. Fake News und zunehmend vehemente Behauptungen zur individuellen Wahrnehmung der eigenen Realität (Reality Distortion Field RDF) verstärken das Hinterfragen selbst von wissenschaftlich bewiesenen Fakten. Die Planung von Investitionen, Entwicklungen und Wachstum wird fast unmöglich. Immer weniger ist klar, wohin die Reise geht.


Komplexität.

Trotz zunehmendem Bildungsstandard sowie neuen Erfindungen, die zur Vereinfachung unseres Lebens gedacht sind, wird unsere Welt komplexer denn je. Was ist die Ursache? Was die Wirkung? – Probleme und deren Auswirkungen werden vielschichtiger und schwerer zu verstehen. Es vermischen sich verschiedene Ebenen und machen Zusammenhänge unübersichtlicher. Entscheidungen werden zu einem nicht mehr steuerbaren Geflecht aus Reaktion und Gegenreaktion. Volatilität und Unsicherheit erhöhen die Anzahl Entscheidungen, die wir täglich fällen sollten. Die Entscheidungsmüdigkeit in der Bevölkerung nimmt rasant zu.


Mehrdeutigkeit.

Immer seltener ist etwas ganz eindeutig oder ganz exakt bestimmbar. So sind z.B. immer mehr Menschen überzeugt, dass nicht ihr Körper die eigenen Sexualität bestimmen darf. Nicht nur schwarz und weiss, sondern auch bunt ist eine Option. Die Anforderungen an Zusammenleben, Familie, Organisationen und Leadership von heute sind widersprüchlicher und paradoxer denn je und stellen das persönliche Wertesystem komplett auf die Probe. Das Was tritt hinter dem Warum und dem Wie zurück. Entscheidungen fordern Mut, Bewusstheit und Fehlerfreudigkeit.


Was ist deine Meinung? Geht es der Menschheit unter den volatilen, ungewissen, komplexen und mehrdeutigen Lebensumständen gut? Ist das die Welt, die wir uns wünschen? Bleibt es einfach nur eine Frage der Zeit, bis wir uns an neue Herausforderungen anpassen? Weshalb sollen derartige Lebensumstände attraktiv sein? Müssen wir einfach immerzu sprichwörtlich vor der Welle surfen? Sind Menschen, die den festen Halt, den Fels in der Brandung suchen, einfach nur schwach? Sind Loyalität, Vertrauen, Treue und Beständigkeit einfach nur noch Relikte aus einer vergangenen Zeit?


VUCA ist wie eingangs erklärt, ein Kunstwort und wurde erstmals 1985 durch die beiden Wirtschaftswissenschaftler und Universitätsprofessoren Warren Bennis und Burt Nanus in ihrem Buch «Leaders. The Strategies For Taking Charge» beschrieben. VUCA ist deshalb entstanden, weil die sich immer schneller verändernde Welt neue Konzepte und Umgangsformen braucht, um zum Ziel zu gelangen. Bevor wir uns den VUCA Voraussetzungen bedingungslos unterordnen, stellt sich die Frage, wie stark die herrschende Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit fremdbestimmt oder menschengemacht sind. Die Ursache zu kennen, hilft in jedem Fall Strategien zu entwickeln, um entspannter damit umgehen zu können.


Wenn wir daran glauben, dass Menschen grundsätzlich bereit sind, Grosses zu leisten und bei Bedarf die viel beschworene Extrameile zu gehen. Wenn wir wollen, dass sie offen sind für Neues und sich beteiligen, wenn Sinn und Nutzen klar sind, braucht es die passenden Rahmenbedingungen, die von Zutrauen, Vertrauen und praktischen Gegebenheiten geprägt sind. Sie müssen es ermöglichen, Erfahrungen, Fähigkeiten, Vorlieben und Leistung innerhalb einem vereinbarten, geschützten Rahmen einzubringen. Genau diese Voraussetzungen lassen sich im wohl ältesten Buch der Welt finden, der Bibel.


Volatilität und trotzdem Entschlossenheit?

Klar mögen wir es, wenn etwas läuft, wenn die Dinge in Bewegung sind. Doch bei jeder Person gibt es irgendwann den Moment, wenn es zu viel wird. Dann sind wir überbelastet, gestresst, überarbeitet, fix und fertig. Jesus sagt: «Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben» (Matthäus 11.28). Im Flow zu arbeiten ist ein erstrebenswertes Ziel. Auf Dauer ist das aber nur gesund, wenn du dir auch immer wieder Ruhe und Erholung gönnst. Und wenn du wieder gestärkt und aufgetankt bist, gibt dir Gott noch einen grossartigen Motivationszuspruch mit auf den unvorhersehbaren Lebensweg: «Ja, ich sage es noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der Herr, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst» (Josua 1.9).


Ungewissheit und trotzdem Gelingen?

Ungewissheit ist kein Phänomen der Neuzeit. Bereits vor rund 2000 Jahren schrieb Jakobus in der Bibel: «Nun zu euch, die mit grossen Worten ankündigen: ‚Heute oder morgen wollen wir in diese oder jene Stadt reisen. Wir wollen dort ein Jahr bleiben, gute Geschäfte machen und viel Geld verdienen.‘ Ihr wisst ja noch nicht einmal, was morgen sein wird!» (Jakobus 4.13-14). Möglicherweise fragst du dich jetzt, ob die Bibel gegen Business und Unternehmertum ist? Im Gegenteil, sie hält Tipps und Tricks bereit, die sogar in der aktuellen Management Literatur zu finden sind. Es geht vielmehr darum, ob du selbstzentrierte Pläne machst, oder ob du einberechnest, dass du aus eigenem Vermögen nicht immer auf der Siegerseite stehst? «Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber der Herr prüft seine Beweggründe. Vertraue dem Herrn deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken. … Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte» (Sprüche 16.2-3 + 9).


Komplexität und trotzdem Erkenntnis?

In einer von zunehmender Komplexität und einem unüberschaubaren Angebot an Möglichkeiten geprägten Welt, wollen sich immer weniger Menschen mit einer einfachen Wahrheit und dem einen Weg zufrieden geben. Das Leben hat doch so viel mehr zu bieten. Jesus sagt in der Bibel dazu: «Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen» (Johannes 14.6). An dieser Aussage stören sich die Kritiker. Weshalb soll es nur diese eine Wahrheit und diesen einen Weg geben? Jesus bietet uns an, mit ihm eins zu werden und durch ihn den Weg zum ewigen Leben zu erkennen. Alle andere Wege führen woanders hin. Wohin, hat die Menschheit bisher nicht herausgefunden. Immer mehr geben sich damit zufrieden, dass es nach dem Tod einfach fertig ist. Jedoch die Gewissheit zu haben, auf dem Weg der Rettung hin zu einem ewigen Leben zu sein, ist enorm wohltuend.


Mehrdeutigkeit und trotzdem Identität?

Mit Sicherheit ist die bunte Vielfalt ein Konzept, das die Welt seit ihrem bestehen kennt. Und es ist richtig, jede Person individuell zu wertschätzen und zu fördern. Weshalb brauchen Menschen Regeln und gemeinsame Werte für ein geordnetes Zusammenleben? Weil die Mehrdeutigkeit, zu viele Optionen, nicht ganz genau bestimmbare Verhältnisse, das Verhalten im Alltag enorm erschweren. Weshalb sehnen sich viele Menschen nach Wahrheit, nach Gerechtigkeit, nach festen Werten, auf die sie zählen können? Niemand wird gerne hintergangen, betrogen, belogen aufgrund der Mehrdeutigkeit. Weil heute so und morgen anders. Nicht umsonst suchen Menschen Halt, Sinn und Trost, die sie einbetten in etwas Grösserem als sie selbst sind. Gott sagt in der Bibel über sich selbst: «Wer steht dahinter, wer bewirkt das alles? Es ist derselbe, der von Anfang an die Geschichte der Menschheit gelenkt hat: ich, der Herr! Vor der ersten Generation war ich schon da, und auch bei der letzten bin ich noch derselbe» (Jesaja 41.4). Gott verfügt über unerfassbar viele Charaktereigenschaften. In seinen Zusagen, in seiner Güte, in seiner Absicht die Menschen zu suchen und sie zu retten, bleibt er immer derselbe. Er möchte uns anstelle von unerfassbarer Mehrdeutigkeit eine eindeutige Identität verleihen.


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